
Der Werkstoff Kupfer - wesentlich früher entdeckt als Eisen - ist ein von vorgeschichtlicher Zeit bis in unser Jahrhundert sehr vielseitig und häufig genutztes Metall.
Die Vielfalt an Verarbeitungstechniken und Erzeugnissen trug bereits im Frühmittelalter zum Entstehen von kupfer-verarbeitenden Berufen hei, wie Messing- und Beckenschläger, Gürtler oder Rot- und Gelbgießer Die Kupferschmiede fertigten vorwiegend bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts in Handarbeit Gebrauchsgegenstände für den täglichen Bedarf. Dazu gehörten Pfannen, Töpfe, Becken, Backformen, Kannen, Fuß- und Bettwärmer, Leuchter, Lampen sowie Samoware, Branntweinblasen, Kühlröhren sowie Kessel und Zuber für Bierbrauer, Färber und Seifensieder.
Die Arbeitstechniken reichten vom kalten Schlagen, Dengeln, Treiben mit Holz- und Eisenhämmern auf Spezialambossen über das Zusammenfügen durch Löten mit Hartlot, Falzen und Nieten bis hin zum Verzinnen von Gefäßen. Das bei der Bearbeitung hart gewordene Metall wurde durch anschließendes Ausglühen im Holzkohlenfeuer wieder weich gemacht.
Mit der Industrialisierung entstanden Großbetriebe, die mit neuen Maschinen große Kessel, Röhren und Platten, aber auch Haushaltsgegenstände herstellten. Daneben existierten noch bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts kleine Werkstätten, die Haus- und Küchengeräte in Handarbeit herstellten.
Mittlere kupferverarbeitende Betriebe spezialisierten sich auf den Apparatebau- und Anlagenbau für die aufstrebende Chemie- und Textilindustrie, Brauereien, Brennereien, Färbereien und den Rohrleitungsbau.
Die Erfindung der autogenen Schweißtechnik in den 30er Jahren leistete einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung im Apparate-, Anlagen- und Rohrleitungsbau.
Nach der Neuordnung der Handwerksberufe vom 1. April 1998 ist die Berufsbezeichnung des Kupferschmiedes in Behälter- und Apparatebauer umbenannt worden.
Quelle: http://www.klempnerhandwerk.de/der-kupferschmied/150/5589/

